Der Amtsantritt eines neuen Staatspräsidenten beginnt mit einer feierlichen Zeremonie. Der neu gewählte Präsident betritt den Palast über den Ehrenhof, während ein Sonderkommando der Republikanischen Garde Spalier steht. Er führt in der Regel ein Gespräch mit seinem Vorgänger, dann erhält er durch den Großkanzler der Ehrenlegion die Insignien des Großkreuzes der Ehrenlegion. Die eigentliche Antrittszeremonie findet anschließend im Festsaal statt und umfasst:
- die Interpretation eines feierlichen Marsches durch das Kammerorchester der Republikanischen Garde beim Einzug des neu gewählten Präsidenten im Beisein des Premierministers, des Senatspräsidenten und des Präsidenten der Nationalversammlung
- die Verkündung der Wahlergebnisse durch den Präsidenten des Verfassungsrates
- die Unterzeichnung des Amtsantrittsprotokolls durch den neu gewählten Präsidenten
- die Überreichung der Großmeisterkette der Ehrenlegion durch den Großkanzler. Dieser wird durch ein im Ministerrat erlassenes Dekret des Präsidenten für eine erneuerbare Dauer von sechs Jahren ernannt (Artikel 13 der Verfassung vom 4. Oktober 1958). Durch diesen feierlichen Akt erhält der Staatspräsident bei seiner Antrittszeremonie die Insignien des Großmeisters der Ehrenlegion.
- die Antrittsrede des neuen Staatspräsidenten
- die Präsentation der geladenen Persönlichkeiten (Körperschaften, Doyen des diplomatischen Korps, persönliche Gäste)
Am Ende der Zeremonie begibt sich der Staatspräsident in Begleitung des Premierministers und der Präsidenten beider Parlamentskammern auf die Terrasse des Parks, wo ihm die Republikanische Garde die militärischen Ehren erweist. Anschließend erklingt vor der französischen Fahne die Marseillaise, bevor der Präsident die Truppen inspiziert.
Nach der Verkündung der Wahlergebnisse bzw. während der militärischen Ehren wird zudem eine Salve von 21 Kanonenschüssen abgefeuert.
Geschichte der französischen Republik
Stand : 15 Dezember 2022