Offizielles Portal Georges Pompidou
Georges Pompidou
© La Documentation française. Photo François Pagès / Paris-Match

5. Juli 1911
Geburt in Montboudif in der Auvergne als Sohn eines Lehrerehepaars. 
Sein Vater übte seinen Beruf zunächst in Cantal im französischen Zentralmassiv aus und wurde später Spanischlehrer in Albi, wo der künftige Präsident seine gesamte Schulzeit bis zum Abitur verbrachte und einen ersten Preis im allgemeinen Wettbewerb für die Übersetzung aus dem Griechischen erlangte. Er blieb mit der angestammten Heimat seiner Familie sehr verbunden und verwies stets auf die Werte der republikanischen Schule: „Rechtschaffenheit und Arbeit; Achtung des Verdienstes und der Tugenden des Geistes“.

1931
Nach einer Vorbereitungsklasse am Lycée Louis-le-Grand in Paris wird er von der École Normale Supérieure (Hochschule für das höhere Lehramt) aufgenommen. Parallel dazu belegt er einen Studiengang an der École libre des sciences politiques (Freie Schule der Politikwissenschaften) und knüpft starke Freundschaften, insbesondere mit Léopold Sedar Senghor, der später erster Präsident der Republik Senegal wird. 

1934
Abschluss der Agrégation (Auswahlverfahren für das höhere Lehramt) in Literatur als Jahrgangsbester, dann Diplom

1935
Hochzeit mit Claude Cahours

1935 – 1938
Lehrer am Lycée Saint Charles in Marseille 

1938 – 1940
Lehrer in Vorbereitungsklassen für Elitehochschulen am Lycée Henri IV in Paris.

1940 – 1944
Nachrichtenoffizier im 141. alpinen Infanterieregiment.
Parallel dazu arbeitet er an einer kritischen Ausgabe der Tragödie Britannicus von Racine.

September 1944
Ernennung zum Referenten für Schul- und Hochschulwesen im Leitungsstab von General de Gaulle, Präsident der provisorischen Regierung der französischen Republik. Er knüpft mit ihm freundschaftliche und vertrauensvolle Bande.

1946 – 1949
Nach dem Rücktritt des Generals wird er Mitglied des Staatsrates, bleibt aber im Hinblick auf eine künftige Rückkehr de Gaulles an die Macht einer seiner engsten Berater.

1946 – 1949
Direktor des Kommissariats für Tourismus

1948 bis 1953
Chef des persönlichen Stabs des Generals

1954 – 1958
Bank Rothschild

Juni 1958 – Januar 1959
Direktor des Leitungsstabs von General de Gaulle. Er spielt eine wesentliche Rolle bei der Vorbereitung der neuen Verfassung der 5. Republik und bei der Sanierung der Wirtschaft vor dem Eintritt in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft.

1. Juni 1959 – 7. Januar 1962
Präsident des Verfassungsrates 

1961 
Veröffentlichung einer poetischen Anthologie mit einem langen Vorwort 
Halbamtlicher Sprecher des Generals in den Verhandlungen mit der Nationalen Befreiungsfront Algeriens (FLN) 

April 1962 – Juli 1968
Premierminister

April 1969 
Das Projekt zur Regionalisierung und zur Reform des Senats wird per Referendum abgelehnt, woraufhin General de Gaulle zurücktritt.

15. Juni 1969 
Georges Pompidou wird zum Staatspräsidenten gewählt. 

Dezember 1969 
Europäischer Gipfel in Den Haag, der das Einvernehmen zwischen den sechs Gründungsmitgliedern der Europäischen Gemeinschaft wiederherstellt, die Bedingungen für die Verhandlungen mit Großbritannien festlegt, den Weg für die Wirtschafts- und Währungsunion ebnet und die Grundzüge einer politischen Zusammenarbeit definiert. 

Februar – März 1970 
Erste offizielle Auslandsreise in die Vereinigten Staaten, ein starkes diplomatisches Zeichen zur Zeit des Kalten Krieges. Den Präsidenten Richard Nixon trifft er noch dreimal, insbesondere im Dezember 1971 auf den Azoren, wo sie gemeinsam die Grundzüge einer neuen internationalen Währungsordnung festlegen, leider ohne dauerhaften Erfolg.

Meinungsverschiedenheiten in den Bereichen Handel, Währung und Politik (Naher Osten, Beziehungen zur UdSSR) gipfeln Ende 1973 in der Ölkrise und in der Ablehnung Frankreichs eines allgemeinen Abkommens der ölkonsumierenden Länder im Februar 1974 in Washington.

Mit der UdSSR, an deren Spitze zu dieser Zeit Leonid Breschnew steht, finden innerhalb von fünf Jahren fünf Begegnungen statt.

1973 
Die körperlichen Kräfte des am Morbus Waldenström erkrankten Pompidou schwinden. 

2. April 1974 
Der Tod Pompidous bereitet seiner Amtszeit nach nur vier Jahren und neun Monaten ein jähes Ende.
Auf seinem Epitaph steht Folgendes geschrieben: „Glückliche Völker haben keine Geschichte. Ich hoffe, dass die Historiker nicht allzu viel über meine Amtszeit zu sagen haben.“

Portrait de Georges Pompidou

Qui était Georges Pompidou ? | Archive INA

Die Amtseinführung der französischen Staatspräsidenten

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Aktualisiert am: 14 Dezember 2022