Dieser bei der Ankunft der Murats 1807 komplett neu gestaltete Salon wurde als Hauptempfangssaal des Palastes konzipiert. Der weitläufige Saal, der durch die Zusammenführung zweier Räume entstand, wurde, wie es damals während des Kaiserreiches Mode war, mit fünf prestigeträchtigen militärischen Szenerien verkleidet.  

Drei dieser Gemälde sind bis heute erhalten. Auf einem von ihnen ist der Tiber zu sehen, den Murat mit seiner Kavallerie bei seinem Italien-Feldzug siegreich überschritt. Ein anderes zeigt den Rhein, über dem das Schloss Benrath, Murats Wohnsitz, emporragt. Zwei weitere Gemälde sind im 19. Jahrhundert verschwunden.

Zwischen den beiden gartenseitigen Fenstern befindet sich ein Gemälde der Vendôme-Siegessäule, auf der die Statue von Kaiser Napoleon I., dem Schwager von Joachim Murat, thront. 

Salon Murat © Präsidialamt – Adagp, Paris, 2022

Zwei für Frankreich und Europa schicksalsträchtige Ereignisse haben in diesem Salon stattgefunden. Am 10. Dezember 1848 wurde der Raum vom Bürgermeister des 8. Arrondissements von Paris als Wahlbüro bei der ersten französischen Präsidentschaftswahl genutzt, bei der sich Louis-Napoléon Bonaparte durchsetzen konnte.

Und im Januar 1963 wurde hier von Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Adenauer der Élysée-Vertrag unterzeichnet, der den Grundstein für die deutsch-französische Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg legte.

Virtueller Rundgang durch den Élysée-Palast

Stand : 15 Dezember 2022