Die Verknüpfung des Hahns mit Frankreich ist aus einem Wortspiel heraus entstanden, denn der lateinische Begriff gallus bedeutet sowohl „Gallier“ als auch „Hahn“. Aus diesem Grund war er bereits in der Antike auf gallischen Münzen abgebildet. 

Nachdem er im Mittelalter in Vergessenheit geriet, wurde der Hahn in Deutschland bereits im 14. Jahrhundert wieder als Symbol für Frankreich verwendet. Ab der Renaissance war er auf Darstellungen des französischen Königs zu sehen.

Während der Französischen Revolution erfreute sich der Hahn wachsender Beliebtheit und wurde auf dem Siegel des Direktoriums abgebildet. Als eine Kommission von kaiserlichen Beratern Napoleon I. vorschlug, den Hahn als Emblem zu nutzen, lehnte dieser mit folgenden Worten ab: „Der Hahn hat keinerlei Kraft und eignet sich deshalb nicht als Sinnbild für ein Kaiserreich wie Frankreich.“

Am 30. Juli 1830 gelangte er zu neuen Ehren, denn laut einer Rechtsverordnung musste der gallische Hahn auf den Uniformknöpfen der Nationalgarde abgebildet sein und ihre Fahnen zieren. Das Zweite Kaiserreich nahm den Hahn in sein Staatssiegel auf: Die sitzende Freiheit hält ein Steuerruder in der Hand, auf dem ein Hahn dargestellt ist.
Von Napoleon III. verschmäht, wurde der Hahn in der III. Republik zum offiziellen Symbol Frankreichs erhoben. Er wurde auf Siegel und Goldmünzen geprägt und ziert bis heute mit ausgebreiteten Flügeln, stolz geschwelltem Kamm und angriffslustigem Sporn das schmiedeeiserne Portal zum Park des Élysée-Palasts.

Die Französische Republik bevorzugt zwar heute im politischen Bereich das Symbol der Marianne, doch der Hahn ist und bleibt in den Augen der Welt das Sinnbild Frankreichs, besonders bei sportlichen Wettkämpfen.

Hahn auf dem schmiedeeisernen Portal zum Park des Élysée-Palasts © Präsidialamt der Republik

Weitere Symbole der Französischen Republik

Stand : 14 Dezember 2022