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Adolphe Thiers
© La Documentation française

14. April 1797
Adolphe Marie Joseph Louis Thiers wird in Marseille geboren.
Nach seinem Schulabschluss in Marseille und einem Jurastudium in Aix-en-Provence wird er Anwalt.

1821
Er lässt sich in Paris nieder, wo er als Journalist insbesondere für die politische Tageszeitung Le Constitutionnel tätig ist. 

1823
Veröffentlichung des ersten Bandes seiner Geschichte der französischen Staatsumwälzung (Histoire de la Révolution Française), die ein großer Erfolg wird.

Januar 1830
Mit zwei Partnern gründet er die Tageszeitung Le National, die dem Regime von Karl X. kritisch gegenübersteht und zu einer Protestaktion gegen die Juliordonnanzen von 1830 aufruft.

27-28-29. Juli 1830
Während der Julirevolution („Les Trois Glorieuses“) gehört Thiers zu den Befürwortern der Thronbesteigung von Louis-Philippe von Orléans.

Oktober 1830
Wahl zum Abgeordneten des Départements Bouches-du-Rhône, Wiederwahl bis 1848.

2. November 1830 –13. März 1831
Staatssekretär für Finanzen

11. Oktober 1832 – 31. Dezember 1832
Innenminister 

31. Dezember 1832 – 4. April 1834
Minister für Landwirtschaft und Handel 

20. Juni 1833
Wahl in die Académie française

April 1834
Er wird erneut Innenminister.

September 1835
Nach dem Attentat von Fieschi lässt Thiers die sogenannten „Septembergesetze“ verabschieden, die die Pressefreiheit einschränken. 

22. Februar – 6. September 1836
Ministerpräsident und Außenminister

1. März – 29. Oktober 1840
Ministerpräsident und Außenminister
Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Louis-Philippe bei der Orientpolitik (Angelegenheit Muhammad Ali, Pascha von Ägypten) tritt er zurück und geht in die Opposition zu Guizot.

1845 – 1862
Erscheinung seiner Geschichte des Konsulats und des Kaiserreichs (Histoire du Consulat et de l'Empire).

Februar 1848
Sturz des Regimes von Louis-Philippe. Thiers unterstützt die Kandidatur von Louis-Napoléon Bonaparte zum Amt des Staatspräsidenten, weil er glaubt, seinen Einfluss geltend machen zu können. 

April 1848
Er unterliegt in seinem Wahlkreis Bouches-du-Rhône und wird bei zusätzlichen Wahlen in Le Havre gewählt.

Dezember 1851
Der Staatsstreich von Louis-Napoléon Bonaparte zwingt ihn, vorübergehend ins Exil zu gehen, zunächst nach Belgien, dann nach England.

1863
Abgeordneter von Paris

1870
Als Gegner des Kriegs gegen Preußen kämpft er für den Frieden.

8. Februar 1871
Wiederwahl zum Abgeordneten von Paris

17. Februar – 31. August 1871
Die Nationalversammlung, die in Bordeaux zusammenkommt, ernennt ihn zum „Chef der Exekutive“.
Unter Aufgabe von Elsaß-Lothringen schließt er Frieden mit Preußen und schlägt den Aufstand der Pariser Kommune im Mai 1871 gewaltsam nieder.

31. August 1871
Der Chef der Exekutive wird zum ersten Staatspräsidenten der Dritten Republik.

2. September 1871
Thiers führt per Dekret das Amt des Vizepräsidenten des Ministerrats ein.
Nach den Unruhen der Jahre 1870-1871 ist er bestrebt, das Land wieder aufzurichten: Er setzt der deutschen Besatzung ein Ende, indem er die Reparationszahlungen mit zwei Anleihen finanziert, erhöht die Steuern und organisiert den Militärdienst neu.

Mai 1873
Rücktritt, gestürzt von einer Nationalversammlung mit royalistischer Mehrheit, die seine Auffassung einer konservativ ausgerichteten Republik ablehnt.

3. September 1877 
Tod in Saint-Germain-en-Laye

Stand : 14 Dezember 2022