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Vincent Auriol
© La Documentation française. Photo Harcourt

27. August 1884
Jules Vincent Auriol wird in Revel (Département Haute-Garonne) geboren.

1905
Nach seinem Jurastudium tritt er der Anwaltskammer von Toulouse bei.

1. Juni 1912
Heirat mit Michelle Aucouturier

1914 – 1936
Sozialistischer Abgeordneter im Wahlkreis Muret, Département Haute-Garonne

1925 – 1947
Bürgermeister von Muret 

1928 – 1947
Mitglied im Generalrat des Départements Haute-Garonne, Verwaltungsbezirk Carbonne. Diese Mandate behält er bis kurz nach seiner Wahl zum Staatspräsidenten.

10. Mai 1932
Albert Lebrun wird zum französischen Staatspräsidenten gewählt.

4. Juni 1936 – 21. Juni 1937
Vincent Auriol wird Finanzminister in der Regierung des Linksbündnisses Front Populaire.

22. Juni 1937 – 14. Januar 1938
Justizminister in der Regierung des Linksbündnisses Front Populaire

15. Januar – 8. April 1938 
Minister für die Koordinierung der Ministerialabteilungen des Ministerpräsidenten unter der Regierung der Front Populaire

10. Juli 1940
Er ist einer der achtzig Parlamentarier, die sich weigern, für die Ermächtigung von Marschall Pétain zu stimmen.

25. September 1940 – 13. März 1941
Nach seiner Internierung im Hôtel Notre-Dame de Pellevoisin im Département Indre wird er am 1. Januar 1941 zuerst nach Vals-les-Bains und danach am 9. März 1941 ins Hôpital d’Aubenas überführt.
Bis Oktober 1942 steht er in Muret unter Hausarrest. 

Oktober 1941 – 11. April 1942
Nachdem beim Prozess von Riom Anschuldigungen gegen ihn geäußert wurden, wird er vor das Zivilgericht von Muret gebracht, welches ihn freispricht.

Oktober 1942 – Oktober 1943
Er lebt zurückgezogen in den Bergen des Aveyron und in den Kalkplateaus des Tarn, wo er den Großteil seines Buches Hier-Demain verfasst. Er beteiligt sich aktiv an der Résistance in Südfrankreich.

Oktober 1943
Er schließt sich der äußeren Widerstandsbewegung in London an, dann reist er weiter nach Algier, wo er am 25. Juli 1944 Mitglied in der provisorischen beratenden Versammlung wird und in diesem Rahmen den Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten leitet.
Er gehört außerdem dem Ausschuss für Gesetzgebung und Staatsreform an. 

1. – 22. Juli 1944
Er vertritt Frankreich bei der Währungs- und Finanzkonferenz von Bretton Woods.

7. November 1944 – 3. August 1945
Mitglied der provisorischen beratenden Versammlung in Paris

21. Oktober 1945
Er wird in die erste verfassungsgebende Nationalversammlung gewählt. 

21. November 1945 – 2. Januar 1946
Staatsminister in der Regierung De Gaulle

Januar 1946
Er leitet die französische Delegation der ersten Versammlung der Vereinten Nationen und des Sicherheitsrates in London.

3. – 23. Januar 1946
In der Übergangszeit zwischen dem Rücktritt von General de Gaulle und dem Amtsantritt von Félix Gouin fungiert er als stellvertretender Chef der Provisorischen Regierung der französischen Republik.

31. Januar bis 19. April 1946 
Präsident der ersten verfassungsgebenden Versammlung. Ein erster Verfassungsentwurf wird erarbeitet.

2. Juni 1946
Präsident der zweiten verfassungsgebenden Versammlung

27. Oktober 1946
Die Verfassung der Vierten Republik wird verkündet.

10. November 1946
Abgeordneter der Nationalversammlung

3. Dezember 1946
Er wird zum Präsidenten der Nationalversammlung gewählt und hat vorübergehend die Befugnisse des Staatschefs inne.

16. Januar 1947
Wahl zum französischen Staatspräsidenten und Präsidenten der Französischen Union im ersten Wahlgang durch die Versammlung der beiden Kammern des französischen Parlaments in Versailles. Er ist 62 Jahre alt. Während seines Mandats führt er von Anfang an ein Tagebuch zu seiner siebenjährigen Amtszeit.

1947
Besuch in Oradour-sur-Glane zum Gedenken ans Massaker von Oradour

29. Mai - 5. Juni 1949
Reise nach Algerien

6. Januar 1949
Neujahrswünsche an die Franzosen

7. bis 10. März 1950
Reise nach Großbritannien

1951
Frankreichbesuch des indischen Premierministers Nehru 

20. März bis 8. April 1951
Reise in die Vereinigten Staaten und nach Kanada

23. Dezember 1953
Wahl seines Nachfolgers, Staatspräsident René Coty

1954 – 1958
Journalistische Tätigkeit, vor allem für die Tageszeitung France-Soir, in der er Artikel zu politischen Themen veröffentlicht.

1. Dezember 1954
Ehrenpräsident des Weltveteranenverbandes (World Veterans Federation, WVF)

31. März - 4. April 1955
Vorsitzender der Weltkonferenz der Vereinten Nationen gegen Rassismus in Genf

20. April – 5. Mai 1958
Reise nach Israel zum 10. Geburtstag des jüdischen Staates.

2. Oktober 1958
Er wirbt öffentlich für ein „Nein“ beim Verfassungsreferendum.

15. Dezember 1958
Rückzug aus der Arbeiterpartei SFIO

1960
Er scheidet aus dem Verfassungsrat aus, in dem er laut Verfassung der V. Republik rechtmäßiges Mitglied ist, um gegen de Gaulles restriktive Interpretation der Kompetenzen des Kabinetts und des Parlaments zu protestieren.

1965
Er organisiert die Veröffentlichung seines Tagebuchs Journal du Septennat, das nach seinem Tod erscheint. 

1. Januar 1966
Vincent Auriol verstirbt in Paris.

Stand : 15 Dezember 2022